Donnerstag, 14. August 2008

Donnerstag in Mancos





















Hej, heute sind wir nach Durango reingefahren, vor allem um mir echte Cowboystiefel zu finden. Ich habe ein paar anprobiert, das perfekte Paar aber hat sich sicher vor mir versteckt, habe es also noch nicht gefunden. Alle die Stiefel hier sind so leicht, wenn auch handgemacht, aber nicht so urig und steif und schwer wie die spanischen Sendraboots, solche kann man aber in Frisco kaufen... Ansonsten sind wir durch kleine Shops, die sich SALE auf die Fahnen schrieben, gegangen, haben aber nichts gefunden. Durango ist Colorado Springs ganz aehnlich, etwas kleiner aber und noch heisser und irgendwie mexikanisch angehaucht, aber auch die Navajo Indianer und Cowboy Kultur wird hoch gehalten. Allem in allem eine sehr touristische Stadt. Es faehrt hier auch der Silverton Train eine Rundfahrt durch die Rockies, das ist dann wohl der Rasende Roland Colorados und er kostet soviel, dass ich keine Lust habe, ihn zu benutzen. Endlich hab ich es dann geschafft, meine Brille wieder grade biegen zu lassen bei dem einzigen Optiker weit und breit. Wir haben auch mal ausgerechnet, was es kosten wuerde eine neue Brille hier machen zu lassen, ich wuerde wahrscheinlich bis zu 150 Euro sparen, aber die probeweise Modellsuche hat mich ermuedet. Scharf war auch die Verkauferin, die ueber Tische hinweg meinte: "You're so pretty, why don't you get contacts...", ja, danke... Jetzt hab ich jedenfalls endlich auch Clipons und muss keine Sonnenbrille mehr ueber meine normale tragen.
Zum Mittag haben wir mittelmaessiges Mexikaneressen gehabt, Burritos, eine Art Crepe gefuellt mit einem Reisbohnenmatsch, es kann sehr gut sein, aber das Huehnchen darin hat so muffig geschmeckt wie wenn man Huhn zu oft wieder erwaermt. Dafuer gab es zum Abendbrot selbst von Marianne gekochtes Thaicurry und das war sehr toll, vor allem weil wir die Zutaten von dem mini Farmersmarkt hier in Mancos geholt haben. Es spielten zwei aeltere Herren auf ihren Westerngitarren und an den 7 Staenden gab es Saisongemuese in kleinen Mengen. Die Maerkte hier sind allerliebst, aber ueberhaupt nicht zu vergleichen mit den deutschen was die Auswahl angeht. Nicht alle bieten alles an, sondern einer Spinat und Rote Beete, 3 Bund von jedem und das wars, und der andere 5-10 Zuccinis oder so. Es ist toll. Und wie schnell man mit allen in Kontakt kommt, nicht selten fragen Verkauefer einen nach dem Namen, auch in Boutiquen und schnell klaert man, woher man kommt, was hier macht etc. Es war cool, wir haben Leute aus Wisconsin und Minnesota getroffen... Manchmal wundert es mich, was die Nordlichter hier herunter zieht. Ich mag die Gegend und vor allem den langsamen gesetzteren Rhythmus, manchmal hat man den Eindruck die Stadt halte den ganzen Tag Siesta, aber dennoch waere es mir auf Dauer zu trocken und mir fehlte der Waldgeruch. Ein grosse Ueberraschung auf unserer Fahrt hier runter und durch und ueber die Rockies war ein Pass, der Wolf Creek Pass (siehe Fotos von gestern). Dort oben dachte ich, ploetzlich wieder in Canada oder Minnesota oder noch noerdlicher zu sein. Es war unglaublich, zwischen 10-15 Grad Celsius, feuchte klare frische Luft, Wald ueber Wald, Blockhaueser und das frischeste Fruehlingsgruen im Wald und der Duft von Wald, wundervoll. Und von oben hatte man diesen Blick auf die Weiden im Tal mit den kleinen Seen. 20 Minuten spaeter waren wir zurueck in dem 35-38 Grad Wuestenklima. Pagosa Springs hiess der Ort dort in der Naehe.
Wir haben gestern den Tag ruhig hier zu Hause in Mancos verbracht, waren in dem hiesigen Minibioladen und ja ich habe viel telefoniert und gemailt. Am Wochenende werden wir in den Mesa Verde National fahren und in die Berge wandern gehen. Darauf bin ich gespannt und freu mich. Wir werden auch noch Freunde von Marianne treffen.
Ich haette das KLeinstaedten in den USA gar nicht zugetraut, aber hier in der Gegend und auch schon in Colorado Springs ist man sehr bewusst mit oekologischem lokalen Essen und es gibt Fair Trade Kaffeelaeden etc., dabei sind die Preise auch noch okay, also prozentual genauso hoeher wie Bioessen zu normalem in Deutschland wuerde ich sagen. Meine Gastgeber meinen auch, es sei auch eine Hippigegend hier und das mag ich ;-)!
Und noch etwas ueberrascht: in meinem Reisefuehrer stand, dass man selten auf Leute mit Deutschkenntnissen trifft, aber heute haben viele von denen, die mitbekommen haben, dass wir deutsch reden sich geoutet und erzaehlt, dass sie schonmal irgendwie mit Deutsch zu tun hatten bzw. Deutsche Vorfahren hatten oder so... das war dann allerdings wieder jemand aus Wisconsin und von denen wissen wir nun ja, dass sie zum grossen Teil deutschstaemmig sind.
Die Fotos heute zeigen meinen neuen Kumpel Norwood, die tollste und coolste Katze, die ich je getroffen habe. Er kommt so alle paar Stunden zu mir und huepft auf meinen Schoss, um Streicheleinheiten zu bekommen, er knabbert dann an meinem Kinn und schleckt die Finger. Es gibt noch eine Huendin, die das gleiche in hundform ist, herrlich! Die anderen Bilder zeigen die Strasse in der das Haus liegt, in dem ich bin und die Hauptstrasse von Durango und den Silvertontrain am Bahnhof.
Bis zum naechsten Mal! Gute Besserung Oma Gertrud!

Kuss und Gruss aus Colorado, Eure Andrea

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