Dienstag, 1. Juli 2008

nachzuholende Tage :-)

hej, wieder viel los hier in Waldsee. Heute morgen hat meine Klasse mit dem Schweizer Botschafter in den USA zum Fruehstueck gegessen. Zur Feier des Tages gab es Müsli nach meinem Geschmack, nämlich das nach Herrn Dr. Birchlers Rezept. Wir durften zu diesem Zwecke in Café Einbeck sein und haben es dort sehr gemütlich und entspannt gehabt. Meine Klasse war mal wieder vorbildlich, hat viel erzählt, gar kein Englisch gesprochen und musste auch berichten, was sie bei mir gelernt haben und was unser nächstes Projekt ist. Der Botschafter guckt sich dann heute den Tag über die verschiedenen Veranstaltungen in Waldsee an und hat uns schon beim Mittagessen sehr gelobt, es sei so eine tolle Stimmung und wir alle so spontan und lustig. Meine Klasse hatte zudem auch die Essensvorstellung heute Mittag (zu jeder Mahlzeit geht eine Gruppe vor die anderen Mitcamper und stellt in einem Sketch die jeweilige Mahlzeit vor). Wir haben die Lieder, die wir in Waldsee singen umgedichtet und so wurde: Westerland von den Ärzten zu einer Ode an das Wasser oder ein Lied von den Prinzen hat den Hunger in der Welt bekämpft mit Brot. Das haben sie sich ganz allein ausgedacht und den anderen hat es gefallen.
Unser nächstes Projekt ist übrigens "Gesunde Ernährung" und wir ziehen selber Sprossen von Mungbohnen und Alfalfa. Die Kinder müssen dann so eine Art Pflanzentagebuch schreiben, Photos machen und die verschiedenen Wachsstumsstadien beschreiben. Am Donnerstag werden sie dann ein Menu für eine andere Klasse kochen, die Sprossen werden dann den Salat zieren. Meine Vorgabe waren, es muss eine Speise mit Vollkorn geben und ein Salat dabei sein und das Ganze sollte noch unter gesund laufen. Freu mich sehr darauf, die Kinder auch. Ich werde sie filmen und beim Kochen interviewen, denn sie dürfen nur deutsch sprechen.
Heute fällt aufgrund des Botschafterbesuchs der Rest des Unterrichts aus und wir hören stattdessen einen Vortrag über die Schweiz, danach gibt es ein Straßenfest und wir bekommen Besuch vom spanischen oder französischen Camp. Der Besuch bei den Spaniern am Sonntag war wirklich interessant: Es sieht ganz anders aus als bei uns! Sie haben für uns gegrillt und wir fanden, sie haben viel schönere Lieder als wir und mehr Feuer unterm H.... . Natürlich! Nach ersten Berührungsschüchternheiten klang der Abend dann aber so aus, dass beide Camps wie wild getanzt haben auf der Disco auf dem spanischen Marktplatz. Als wir ankamen wurden wir auf spanisch und mit vielen Gesten begruesst. Da endlich konnte man nachvollziehen wie sich 0 Anfänger in Deutsch fühlen müssen, wenn sie die ganze Zeit etwas hören, was sie nicht verstehen. Ich hab zwar schnell raten können, was wir verstehen sollten, aber es war wirklich besonders.
Das Wochenende hatten wir ja frei zum größten Teil. Am Samstag Morgen hab ich eigentlich nur Bewertungen geschrieben. Nach dem Essen sind wir dann in die Stadt einkaufen und danach in ein Irish Pub. Abends bin ich mit Marianne, meiner Zimmermitbetreuerin wieder in den gleichen Pub, denn ein Verflossener von ihr hat dort Folkmusik gespielt. Er hat sogar ein Lied von Townes van Zandt von mir gespielt, nachdem sie ihm erzählt hat, dass ich den mag. Dieser Sänger, Jim Miller, ist hier eine kleinere lokale Größe und er hat Townes van Zandt früher getroffen und er meinte mal, man habe immer sehen können, mit welcher Frau der Townes am Abend vorher verschwunden war, denn jene trug immer irgendein Kleidungsstück von ihm, meistens den Hut...
Naja, ich trug meinen eigenen Hut und hab einen ganz netten Abend gehabt. Wir saßen am Tisch von Freunden von Marianne, mit einem etwas stummen Collegeprofessor und seiner angeheirateten ehemaligen Studentin. Am schönsten war der Sonntag mit unserer Kanutour.
Gestern sind neue Schüler angekommen, so dass es auch da einen anderen Tagesablauf gab und ich hab die Stimmung genossen, alles Leben fand am Marktplatz statt, es gab Musik, Kuchen und Malen in schönstem Wetter. Es ist superheiß, aber irgendwie maritim, denn es wehen ständig leichte Lüfte durch die glitzernden Birkenbäume... aaaaaah

So, ich hoffe auf der andern Seite des Ozeans und sieben Stunden später geht es euch allen gut und grüße herzlichst!
AndreA

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